In drei Kapitel befasst sich das vorliegende Buch mit der Adamsgeschichte im Koran. Einleitend werden die methodischen Grundlagen dieser Abhandlung dargelegt. Dabei wird aufgezeigt, mit welcher Herangehensweise Prophetengeschichten im Koran extrahiert werden sollten. Dazu werden die sogenannten Isrāʾīlīyāt-Überlieferungen, ihre Entstehungsgründe sowie einige Beispiele hiervon in den Mittelpunkt gerückt. Das erste Kapitel widmet sich dem Schöpfungsakt und thematisiert die Erschaffung des Menschen sowie das göttliche Gebot an die Engel, sich vor dem neu erschaffenen Menschen niederzuwerfen. Die Verweigerung dessen durch Iblis und die damit verbundenen Lehren werden ebenfalls hervorgehoben. Auch die Fragen nach dem ersten Menschen und die Fortpflanzung seiner Nachkommen werden in diesem Kapitel aufgegriffen. Ergänzend hierzu wird die Vereinbarkeit der Adamsgeschichte mit der Evolutionstheorie sowie das Verhältnis der Religion zur Wissenschaft diskutiert. Das zweite Kapitel handelt von der Ernennung Adams zum Stellvertreter Gottes auf Erden. Hierbei geht es um die Bedeutung und Funktion eines Chalifas und die Auslegung der Namen. Das letzte Kapitel befasst sich mit dem Paradiesgeschehen. Dabei werden die Behausung Adams (a) und seiner Gattin im Paradies und die damit verbundenen Ereignisse, wie die vom verbotenen Baum, die Teufelseinflüsterung, den vermeintlichen Sündenfall und die Folgen der vorgeblichen Ursünde, abgehandelt. Der allegorischen Auslegung der Adamserzählung im Koran wird in diesem Kontext eine besondere Aufmerksamkeit beigemessen. Auch weitere theologische Fragen, wie die Kompatibilität des Sündenfalls von Adam mit der sogenannten Fehlerlosigkeit der Propheten, werden im Laufe des letzten Kapitels geklärt.